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Dr. phil. Elke Prestin

  

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Keynote

„Die Gestörte – das bin ich.“

Patienten-Erfahrungen mit Sprache und Kommunikation in der Psychiatrie

Wenn im Rahmen der Psychiatrie-Forschung das Thema Sprache beleuchtet wird, so steht meist die professionelle Kommunikation in therapeutischen bzw. pflegerischen Settings im Mittelpunkt. Gefragt wird beispielsweise nach der optimalen Informationsvermittlung in der Psychoedukation oder nach speziellen Methoden der Gesprächsführung, die den Patienten zur Mitarbeit bei der Erreichung therapeutischer Ziele bewegen sollen.

Aus eigenem Erleben als Patientin weiß ich jedoch, dass die Wirkung von Sprache und Kommunikation in der Psychiatrie wesentlich umfassender ist. Menschen in akuten psychischen Krisen sind vulnerabel und in ihrer Selbstwahrnehmung verunsichert. Dies führt zu einer hohen Sensibilität gegenüber den Botschaften, die das Umfeld vermittelt oder zu vermitteln scheint.

In meinem Vortrag möchte ich der Frage nachgehen, wie sich das gesamte kommunikative Setting der Akut-Psychiatrie auf das Selbstbild von Patientinnen und Patienten auswirkt: Was wird über Patienten gesagt? Was wird zu Patienten gesagt? Wie wird mit Patienten kommuniziert? Und was bedeutet das alles für die Selbstwahrnehmung der Betroffenen? Zahlreiche selbst erlebte Beispiele sollen veranschaulichen, wie schädlich oder heilsam Kommunikation in der Psychiatrie in diesem Sinne sein kann.

 

 

 

 

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